Zusammenhang von Energie, Landwirtschaft, Nahrungsmittel- und Wasserversorgung

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Alternative Energien sind im Kommen und werden schon seit einiger Zeit gefördert. Biosprit wurde in den letzten Jahren groß angepriesen, die Vorteile lagen auf der Hand: der Weg zur Tankstelle war befriedigen-der und man hatte auch noch steuerliche Vorteile. Den Umbau des eigenen PKW zur Biosprit-Nutzung nahmen viele Autofahrer gerne in Kauf. Das Umweltbundesamt jedoch warnt entschieden vor diesem Öko-Image, das der Biosprit so mit sich bringt. Der schöne Schein trügt nämlich: mindestens 25% des benötigten Getreides müssen nämlich importiert werden und genau an dieser Stelle fängt das Problem an.

In Lateinamerika und Asien hat man sich natürlich gerne auf diese Nachfrage eingestellt und fleißig damit angefangen, Teile des Regenwaldes abzuholen, um neue Ackerflächen zu erhalten. Dies führt bei einer bereits vorhandenen Wasserknappheit zu zusätzlichen Problemen, denn durch die Landwirtschaft wird bekanntlicherweise das meiste Wasser zur Bewässerung der Felder benötigt. Nicht zu verachten ist natürlich der soziale Aspekt: Kann man guten Gewissens Biosprit tanken, wenn das für 120 Liter Ethanol benötigte Getreide ein Jahr lang einen Menschen ernähren könnte?

Die noch vorhandene Attraktivität des Biosprits zieht seine Kreise aber auch bereits direkt vor unserer Tür, hier in Deutschland. Inzwischen sind die Preise für Palm- und Rappsöl, Weizen und Mais deutlich gestiegen. Sogar Glukose, die zur Fruchtgummiherstellung benötigt wird, ist im Preis gestiegen, was sich sogar bei Naschwerk deutlich niederschlagen wird. Die deutsche Nahrungsmittelindustrie hat sich bereits gegen Biosprit organisiert – „Netzwerk Lebensmittel-Forum“. Sie wollen damit auf die Gefahren aufmerksam machen, die durch die Produktion von Bioenergie für die Lebensmittelproduktion entstehen. In ca. vier Jahren kann es sogar zu gravierenden Problemen der Ernährung der Bevölkerung kommen.

Dramatisch geht es weiter: Die Landwirtschaft ist weltweit der größte Wasserverbraucher, 70% des Wassers gehen direkt in die Bewässerung von Ackerland. Das Problem hierbei ist allerdings die globale Erwärmung. Weniger Regen und weniger Gletscher bedeutet weniger Wasservorräte. Viele Städte, z. B. in Indien und Nepal sind vom Schmelzwasser der Gletscher abhängig. Folge des Ganzen wird sein, dass die Wasserversorgung in 20 bis 30 Jahren nicht mehr gesichert sein wird.

Auf Grund der immer heißer werdenden Sommer mit immer weniger Niederschlag, wird sich diese Problematik genauso bei uns in Europa auswirken. Als erstes wird es die Landwirtschaft und die Energieerzeugung (Wasserkraftwerke) treffen. Somit werden wir nicht nur eine Versorgungslücke an Lebensmitteln zu spüren bekommen, sondern auch eine der Energie. Europaweit wird ca. 40 % weniger Energie erzeugt werden können.


Zu der ohnehin beginnenden Wasserknappheit gesellt sich, beispielsweise in Großstädten wie London, Sidney und Houston, ein weiteres Problem, das man zwar grundsätzlich einfach beseitigen könnte, was aber mit einem großen Arbeits- und Kostenaufwand verbunden ist. Dort sickert durch schlechte Leitungen pro Tag soviel Trinkwasser ungenutzt daneben, dass man damit ca. 300 Stadien auffüllen könnte. Der WWF ist daher verstärkt interessiert, eine internationale Zusammenarbeit der Industriestaaten voranzutreiben, um auf solche Themen aufmerksam zu machen und gemein Lösungen zu finden, wie man Wasser sparen kann.

Nicht so einsichtig erscheinen in diesem Punkt die Bewohner von Instanbul. Dort hat sich der Wassermangel schon deutlich ausgewirkt. Die Bevölkerung wurde über die fehlenden Wasserreserven, auf Grund mangelnder Niederschläge, bereits aufmerksam gemacht und dennoch steht der Gemüsehändler morgens vor seinem Laden und spritzt mit einem Wasserschlauch den Schmutz vom Gehweg direkt davor. Desweiteren wurden in der Türkei ständig illegal Brunnen gebaut, um private Gemüse- oder Blumenanbauten zu bewässern, damit wurden schon ganze Seen trocken gelegt.  Der momentane Wasservorrat würde für nur noch ca. 6 Monate ausreichen, würde die Bevölkerung an den empfohlenen Sparmaßnahmen teilnehmen, könnte man auch 9 Monate Wasser haben. Es sei denn es regnet, was in Istanbul in den Sommermonaten in der Regel nicht vorkommt.
Desweiteren werden in der Türkei immer wieder Staudamm-Bauvorhaben durch den Fund von Kulturgütern in die Länge gezogen oder schließlich gar nicht ausgeübt. Es ist nur zu hoffen, dass die Bevölkerung anfängt zu verstehen, bevor es gar keine Wasserversorgung mehr gibt.


  Konsum von Erdöl Ökodesing-Richtlinien Biokraftstoffe  
  gefährliche Treibhausgase knappe Wasservorräte Windenergie  
         
         
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