Energie als Grundstein für die exponentielle Bevölkerungsentwicklung

Wenn man an die heutige Bevölkerungsentwicklung denkt, fällt einem sofort der Begriff „Demografischer Wandel“ ein. Wobei die Überschreitung der Sterberate gegenüber der Geburtenrate gemeint ist. Dieser Wandel vollzieht sich allerdings hauptsächlich in den Industriestaaten, den vermeintlich reicheren Ländern.

In den sogenannten Entwicklungsländern wird dieser Wandel der Bevölkerung auch nicht spurlos vorübergehen. Jedoch wird  das Niveau ein anderes sein. Im Jahr 2025 kann man davon ausgehen, dass das Verhältnis jung/alt in etwa dem Altersdurchschnitt und der Reproduktionsrate aus Europas 50er Jahren ensprechen wird oder dem Japan der 70er Jahre. Das Fortschreiten wird allerdings von Land zu Land variieren.
demografischer Wandel
die Bevölkerungsentwicklung

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Während einige Entwicklungsländer möglicherweise in den nächsten zwanzig Jahren gar keinen Unterschied zum aktuellen Stand wahrnehmen werden, werden sich in den anderen Ländern deutliche Alterungsspuren abzeichnen.

Der Grund liegt auf der Hand: Der Demografische Wandel bezeichnet hauptsächlich einen Rückgang der Geburtenrate, und stellt die Sterberate dieser lediglich gegenüber. Der Alterungsprozess der Bevölkerung wird also hauptsächlich in fortschrittlicheren Entwicklungsländern zu bemerken sein. Dort, wo Aufklärung bereits Erfolge zeigt, dort, wo ärztliche Versorgung umfangreich vorhanden ist – kurz gesagt in jenen Ländern, die bereits einen Entwicklungsprozess hinter sich haben und nach dem Status der Industriestaaten streben.
Jedoch bleiben die Länder, in denen die Geburtenrate nicht rückläufig ist. Das heißt, es wird auf der Erde immer mehr Menschen geben. Pro Tag kommen 224.488 Menschen dazu, das entspricht im Jahr 81.938.000 Menschen – eine nahezu unvorstellbare Zahl.
Dem steht die exzessive Nutzung der vorhandenen Energien wie Kohle, Öl und Gas gegenüber. Noch mangelt es weniger an diesen fossilen Energien, denn Alternativen werden mit regenerativen Energien längst umfangreich erforscht und teilweise eingeführt – die eigentliche Problematik ist bereits bekannt. Durch die Nutzung der fossilen Energien in derartigem Überfluss entstehen Probleme mit der Lagerung mit der unerwünschten Nebenerzeugnisse wie Kohlendioxid oder Abfälle aus Kernkraftwerken.
Die Verbindung zur Bevölkerung ist klar: immer mehr Menschen wollen immer mehr Wohlstand. Allein die Zahl der Autos ist in den letzten 30 Jahren um das Dreifache gesteigen – der Weltenergieverbrauch hat sich praktisch verdoppelt. Für diesen Konsum sind allerdings hauptsächlich die Industriestaaten verantwortlich. Obwohl diese Staaten nur 20 Prozent der Weltbevölkerung darstellen, nehmen sie es sich heraus, zwei Dirttel der Energie zu verbrauchen.

Wenn man sich den Energieverbrauch eines Durchschnitts-Europäers betrachtet, stellt man fest, dass dieser durch sein Konsumverhalten und der dabei nötigen Herstellung, Verpackung und Transport dieser Produkte, täglich fast drei Liter Erdöl konsumiert. Das entspricht einer Jahresemission von über zehn Tonnen Kohlendioxid.
Im Vergleich dazu verbraucht ein typischer Bewohner eines armen Entwicklungslandes täglich nur soviel Energie wie ein Solarmobil. Hier wird statt mit Maschinen noch mit Tieren gearbeitet, ein Auto hat dieser Durchschnittsbewohner ohnehin nicht – seine Jahresemission entspricht 200 kg Kohlendioxid.
Doch auch in den Entwicklungsländern wächst der Wunsch nach Konsum. Dem sehen die Industrieländer natürlich mit Angst entgegen – wozu sollte es führen, wenn in den

heutigen Entwicklungsländern irgendwann jeder einen Kühlschrank und vielleicht noch ein Auto besäße?! Mit welchen Emission wäre zu rechnen?! Noch ist diese Problematik nicht aktuell, verdrängen sollte man dieses Thema jedoch nicht.

Zitat dazu von Lester Brown, US-Amerikaner und Präsident des Earth Policy Institute in der Arte-Doku "Die demografische Zeitbombe - 2030", ausgestrahlt am 27.03.2007:

"Wenn in China im Jahr 2030 auf 3 Menschen 4 Autos kämen wie heute bei uns, wären das 1,1 Milliarden Autos. Die gesamte Weltflotte liegt derzeit bei 800 Millionen. China würde dann täglich 99 Millionen Barrel Öl verbrauchen. Heute liegt die Weltproduktion bei 84 Millionen täglich. Und das lässt sich nicht wesentlich steigern. China zeigt uns eines ganz deutlich: Das westliche Modell einer ölabhängigen, autozentrierten Wegwerfgesellschaft funktioniert dort nicht. Und es funktioniert nicht für Indien, wo bald vielleicht sogar noch mehr Menschen leben und nicht für die 3 Milliarden Menschen in den Entwicklungsländern, die ebenfalls den amerikanischen Traum träumen."


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